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Bergsträßer Anzeiger, 13. September 2010
Bezirkssporttag: Beim Wettbewerb der Behinderten geht es nicht um Spitzenleistungen, sondern um das dabei seinJeder soll mitmachen könnenSpaßige Sache: Eine der Disziplinen beim Bezirkssporttag war das Spiel mit dem Flugball Bild: Köppner Heppenheim. "Das ist alles schwerer, als es auf den ersten Blick aussieht", sagte die Heppenheimerin Irmtraud Mitsch über die 19 Stationen, die die Teilnehmer des Bezirkssporttages im Behindertensport am Samstagnachmittag in der Halle des Starkenburg-Gymnasiums zu bewältigen hatten. Als Mitglied des ausrichtenden Heppenheimer Vereins zur Bewegungsförderung (VzB) fungierte Irmtraud Mitsch zwar eigentlich als Wettkampfrichterin an einer Station, doch sie wusste genau, von was sie sprach: Als der Andrang kurzzeitig nicht so groß war, ließ sie es sich schließlich nicht nehmen, selbst ein paar Übungen auszuprobieren. Blind-Ziel-Wurf und Ziel-BosselnZielgenauigkeit war dabei ebenso gefragt wie Konzentration und Koordination. So galt es beispielsweise beim "Blind-Ziel-Wurf" einen Ball rückwärts über den Kopf in ein an der Hallenwand aufgezeichnetes Quadrat zu werfen. Die Soll-Leistung lag bei acht Versuchen bei stolzen fünf Treffern.Beim "Ziel-Bosseln", einer besonderen Form des Eisstockschießens, ging es dann darum, das Bosselholz möglichst genau im Zentrum eines markierten Zielquadrates zu "versenken". So mancher der insgesamt rund 120 Teilnehmer des Bezirkssporttages benötigte die drei Versuche, um überhaupt erst einmal Wurfgeschwindigkeit und Kraftaufwand einschätzen zu können. Während einige zu zaghaft "bosselten", jagten andere das Holz mit voller Wucht über das Ziel hinaus. Von der Aufgabenstellung her ähnlich, dafür jedoch optisch unweigerlich unterhaltsamer war die Station "Puck-Zielschieben". Was aussah wie ein Schrubber, den jedermann aus dem Haushalt kennt, erwies sich unter der Bezeichnung "Puckschieber" als Sportgerät. Hier ging es nun darum, einen Hockeypuck mit dem Schrubber in das Zielfeld zu befördern. Die größte Herausforderung stellte indes - nicht nur nach Ansicht von Irmtraud Mitsch - der "Tennisball-Zielwurf in einen hängenden Eimer" dar. Aus drei (Jugendliche) beziehungsweise vier (Erwachsene) Metern Entfernung mussten die Teilnehmer einen Tennisball in einen an der Hallenwand befestigten Putzeimer werfen. Dabei muss der geworfene Ball letztlich im Eimer verbleiben. Zu viel Kraftaufwand erwies auch hier das eine oder andere Mal als die schlechtere Lösung. Die Organisatoren um den VzB-Vorsitzenden Gerhard Knapp hatten ferner auch keine Kosten und Mühen gescheut und neben den zahlreichen eher unbekannten Sportarten auch eine kleine Minigolfanlage in der Sporthalle des Heppenheimer Gymnasiums aufgebaut. Alle Ergebnisse wurden schließlich auf der Startkarte des jeweiligen Teilnehmers eingetragen, die am Ende des Bezirkssporttages im Wettkampfbüro ausgewertet wurden. Dabei unterschieden die Wettkampfrichter nach verschiedenen Kriterien. Zum einen gab es getrennte Einzel- und Mannschaftswertungen, zum anderen wurde nach dem Grad des Handicaps unterschieden. Sonderpokale gingen deshalb auch an zwei Mannschaften aus Heppenheim und Bensheim, in denen auch Sportler mit geistiger Behinderung vertreten waren. In der Einzelwertung konnten sich die Starter an allen 19 Stationen versuchen, für ein erfolgreiches Abschneiden mussten zehn Disziplinen erfolgreich absolviert werden. Etwas schwieriger gestaltete sich hingegen die Organisation des Team-Wettbewerbes: Eine Mannschaft bestand aus acht Personen, für die Wertung zählten 15 erfolgreich absolvierte Übungen je Mannschaftsmitglied. Vor Beginn des Wettkampfs musste jeder Teilnehmer also vier der 19 Stationen auf seiner Startkarte streichen. Obwohl der Bezirkssporttag als Wettkampf konzipiert ist, kam am Samstagnachmittag aber nur selten Wettkampfstimmung auf. Dies lag jedoch nicht an mangelndem Ehrgeiz, sondern vielmehr an dem guten und harmonischen Miteinander der zehn teilnehmenden Vereine aus dem Bezirk Bergstraße. Die Sportler halfen sich gegenseitig, gaben einander Tipps, wie man die Aufgaben am geschicktesten lösen kann. Einen festen Vorbereitungsplan für den Bezirkssporttag gab es übrigens auch bei keinem der Vereine. "Bei uns soll jeder - auch ohne besonderes Training - mitmachen können. Ganz wichtig ist, dass wir keinen mit den Übungen überfordern", sagte VzB-Vorsitzender Gerhard Knapp. Zwar gab es dann am Ende für die drei besten Teams eine Belohnung in Form von Gold-, Silber- und Bronzemedaillen, der größte Lohn war die meisten Sportler jedoch die Gewissheit, die Aufgaben bewältigt und sich selbst in Sachen Koordination und Konzentration gefordert zu haben. Trotz des - in sportlicher Hinsicht - rundum gelungenen Tages war Knapp jedoch nur bedingt zufrieden: "Es ist schon toll, wie sich die Leute hier präsentieren. Für mich wäre es aber umso schöner, wenn von den insgesamt 30 Vereinen im Bezirk mehr als zehn dieses Angebot wahrnehmen würden." Eleganter Wurf: Zielgenauigkeit war gefragt Bild: Köppner Die Ergebnisse
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Letzte Änderung dieser Seite am 22.09.2010. | W3C | Autor: fran |