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Schwache Resonanz kann Stimmung nicht trüben

Svea Speike-Bardorff mit Sportjugendtreff Bensheim zufrieden - künfig kleinere Veranstaltungen

"Ich fand es toll, bis auf das Essen." "Die Idee, die Angebote, super. Schade, daß so wenige das Angebot wahrgenommen haben." "Super-Angebote, nur zu wenig Leute waren da" - zufriedene, aber kritische Stimmen von Beteiligten, abzulesen an der Informationswand vor dem Kommunikationszelt im Weiherhausstadion in Bensheim. Dort endete am Sonntag mittag der zweite Sportjugendtreff der Hessischen Sportjugend.

Etwa 800 Teilnehmer, darunter Gruppen aus der DDR, Portugal, Spanien, Frankreich, Italien sowie Polen, Ungarn und der Sowjetunion waren vier Tage lang dem Wahlspruch der Veranstalter, "Begegnung im Sport, Bewegung verbindet", gefolgt und sich während der zahlreichen Veranstaltungen nähergekommen. Um die 150.000 Mark hat das Ereignis gekostet, wobei vom Hessischen Sozialministenum der größte Batzen kam, nämlich 50 000 Mark. Die Stadt Bensheim und der Kreis legten jeweils 15 000 Mark zu, der Rest mußte von den Teilnehmern und Sponsoren aufgebracht werden.

Etwa dreißig Helfer gehörten zum engeren Kreis der Organisatoren, weitere hundert kamen hinzu, ohne die die Großveranstaltung wohl versandet wäre. Ein riesiger Aufwand also für die nicht einmal tausend Teilnehmer, gemessen an der beeindruckenden Zahl von mehr als 600 000 Mitgliedern im Hessischen Landesverband, organisiert in fast 7000 Vereinen. Für Svea Speike-Bardorff, Vorsitzende der Hesssichen Sporijugend, ein vertretbarer Aufwand. Immerhin sei es erfolgreich gelungen, während der Veranstaltung nicht nur sportliche Begegnungen zu fördern, sondern auch zur Auseinandersetzung mit politischen und sozialen Inhalten anzuregen.

Darüberhinaus seien Perspektiven gezeigt worden, die weit über die der einzelnen Vereine hinausgingen. Dort, so der Wunsch der Landesvorsitzenden, solle in Zukunft das gleiche breite sportlich-kulturelle Spektrum zum Tragen kommen. Ein Wunsch, der vom gesamten Landesvorstand geteilt, wohl aber noch einige Zeit bis zur Verwirklichung brauchen wird. Die zur Zeit noch bestehenden "veralteten Strukturen" (Bildungsreferent und Mitorganisator Jürgen Schreiber) im Landesverband stehen dem entgegen und werden von den Organisatoren mitverantwortlich gemacht für die schwache Resonanz der Veranstaltungen.

Informationsdefizite und fehlendes Engagement auf Kreis- und Ortsebene - Jürgen Schreiber nahm Bensheim ausdrücklich nicht aus - aber auch die Ferienzeit, hätten eine stärkere Beteiligung verhindert. Trotzdem ein positives Resümee der Veranstalter: Die Stimmung unter den Beteiligten sei hervorragend, die Atmosphäre ausgesprochen gut gewesen - wovon die Bensheimer sich am Samstag vormittag beim Stadtfest überzeugen konnten.

Eine Folgeveranstaltung ist zur Zeit nicht in Sicht: Vorher soll eine Bestandsaufnahme gemacht werden. Möglicherweise wird der nächste Sportjugendtreff kleiner ausfallen. Denkbar, so die Organisatoren, seien in Zukunft stärker regional orientierte Veranstaltungen, die dafür in kürzeren Abständen über die Bühne gehen sollen. Dabei, soviel ist heute schon sicher, wird die Auseinandersetzung mit politischen. sozialen und kulturellen Inhalten gleichberechtigt neben der sportlichen Begegnung stehen.