Der Hessische Fußball-Verband nutzte die Gelegenheit des Vereinsdialoges und stattete der TSV Rot Weiß Auerbach und dem JFV Bensheim Auerbach im Kreis Bergstraße einen Besuch ab. In diesem Rahmen haben die Vereinsvertreter die Chance, mit ehren- und hauptamtlichen Vertretern des HFV ins Gespräch zu kommen. In einer kurzweiligen Gesprächsrunde wurden die dem Verein aktuell wichtigsten Themen angesprochen und gemeinsam diskutiert.
Ein Konzept gegen Gewalt im Sport, der Schutz der Schiedsrichter, wachsende Bürokratie und die Problematik der doppelten Beiträge für Jugendfördervereine stehen bei der TSV Auerbach aktuell ganz oben auf der Agenda.
Bereits im Vorfeld hatte sich der Verein in Person von Bernd Lützkendorf (Abteilungsleiter), Michael Brunner (Jugendleiter) und Thomas Herrmann (Stellvertretender Jugendleiter) mit den aktuellen Problemen zur Gewalt auf den Sportplätzen auseinandergesetzt. Gemeinsam mit dem Kreisfußballwart Rainer Held und seinem Stellvertreter Martin Wecht und weiteren Kreisvertretern wurden dazu schon konkrete Ideen entwickelt. Auch mit Clubberater Carlo Favorite steht der Verein schon länger in regelmäßigem Austausch zu dem Thema.
Zu Beginn des Vereinsdialogs schilderte Bernd Lützkendorf einige Vorfälle von Gewalt und stellte in einer Präsentation eine Idee für ein Verbandsübergreifendes Konzept gegen Gewalt im Fußball vor. Unterstützt wurde die Runde von Oliver Haberer (Konfliktmanager und Mitarbeiter der Sozialstiftung), der seine guten Ideen und Unterstützung anbot. Dabei wurden bereits konkrete Vorschläge für einen Leitfaden zur Vorgehensweise bei Konfliktsituationen vorgestellt. Es wäre schön, wenn jeder Verein zu einem Spiel einen geschulten „Deeskalations-Beauftragten“ stellen könnte, so Bernd Lützkendorf von der TSV.
Auch das Thema Schiedsrichterschutz wurde lange konstruktiv diskutiert. Die Wertigkeit der Begleitung und Anerkennung der aktuellen Schiedsrichter des Vereins wurde herausgestellt, was ebenso für die Trainer und Funktionäre des Vereins gilt. Dabei sind auch die kleinen Gesten oft ausschlaggeben wie Stefan Heck, Abteilungsleiter für Verbands- und Vereinsentwicklung des HFV erklärte.
Ein Vereinsmitglied könnte den Schiedsrichter in die Kabine führen und vorstellen, um so vor Spielbeginn erste Kontakte zu knüpfen. Die Spieler sollten sich vor und nach dem Spiel die Hände reichen (Projekt: „Fair Play – Hand drauf“) aber auch die Zuschauer müssten wieder vermehrt sensibilisiert werden: „Ein Schiedsrichter pfeift nicht absichtlich falsch, sondern er pfeift das, was er sieht“, so Bernd Lützkendorf von der TSV.
Im Anschluss wurden noch auf andere Probleme wie beispielsweise wachsender Bürokratischer Aufwand für die Vereine und wie dieser minimiert werden könnte.
Der Vereinsdialog ist ein Bestandteil des Masterplans 2024. Übergeordnetes Ziel der Zukunftsstrategie Amateurfußball ist es, dass weltweit einmalige, flächendeckende Netz von gemeinnützigen Fußballvereinen zu erhalten. Dafür hat der HFV gemeinsam mit dem DFB und seinen Landesverbänden ein Maßnahmenpaket mit über 50 Maßnahmen entwickelt, welches in der Umsetzung ist. Mit den Vereinsbesuchen soll die Gelegenheit genutzt werden, in kleiner Runde mit einzelnen Vereinen ins Gespräch zu kommen.
Stefano Canterino, 17.05.2024