Aller (Wieder-)Anfang ist schwer

TSV Auerbach in kleinen Schritten zurück in den Trainings- und Übungsbetrieb

Am 14. März gingen in allen Sporthallen die Lichter aus und auch das Flutlicht im Weiherhausstadion war ab da erloschen. Alles war dicht. Es folgten Wochen der Ungewissheit, wann und wie Sport im Verein denn überhaupt wieder stattfinden könnte.

Hometraining war das Gebot der Stunde, was aber keinen so richtig glücklich machte. Doch dann kam der 7. Mai und man traute seinen Augen und Ohren kaum, als Ministerpräsident Volker Bouffier im HR-Fernsehen verkündete, „der Trainings- und Sportbetrieb im Freizeit- und Breitensport … wird unter Auflagen erlaubt, der Wettkampfbetrieb ist weiterhin untersagt.“

Der Begriff „Auflagen“ wurde einen Tag später per Verordnung durch „Einschränkungen“ ersetzt, was aber inhaltlich keinen Unterschied machte. Was war zu tun? Die staatlichen Vorgaben mussten in ein vereinseigenes „Trainings- und Hygienekonzept“ umgesetzt werden, ohne das Sporttreiben nicht zulässig war und weiterhin ist. Dies war auch von gemeinsamem Interesse, denn man verfügt ja über hervorragende eigene Sportstätten, die einen sofortigen Einstieg ermöglichten. Da aber neben den erforderlichen formalen und hygienischen Maßnahmen auch Instandhaltungsarbeiten noch nicht abgeschlossen waren, legte das Präsidium als Tag des Einstiegs den 15. Mai fest.

In der TSV Auerbach hat man sich dieser Herausforderung unter dem Motto „getrennt marschieren – gemeinsam ankommen“ gestellt. Das Präsidium erarbeitete mit Hochdruck allgemeine Richtlinien zur Wiederaufnahme des Übungs- und Trainingsbetriebes und die einzelnen Abteilungen entwickelten sportartspezifische Trainings- und Hygienekonzepte. Während sich das Präsidium dabei an den Vorgaben des Landes und DOSB orientierte, nutzten die Abteilungen die Vorschläge ihres zuständigen Spitzenfachverbandes.

Damit hatte man recht schnell den Weg für das Sporttreiben im eigenen Haus geebnet. Aber was war mit den kommunalen Sportstätten und Räumen, in denen ja der weitaus größere Teil des Sportangebotes beheimatet ist. Hier kamen dann am 15. bzw. 19. Mai die erlösenden Nachrichten, dass diese Einrichtungen ab 25. Mai wieder für den Vereinssport zur Verfügung stehen. Das führte aber, wie nicht anders zu erwarten, zu neue Vorgaben. Damit war klar, dass es schon eine weitere Herausforderung bei 15 Abteilungen war, die bereits bestehenden Richtlinien den neuen Vorgaben anzupassen. Aber dank guter Vorarbeit und dem hohen Niveau der erarbeiteten Konzepte wurde es tatsächlich geschafft, dass punktgenau am 25. Mai Vorstandsvorsitzender Horst Knop der Stadt ein gut geschnürtes Paket an Richtlinien und begleitenden Konzepten vorlegen konnte.

Damit dürften die größten Hürden für einen schrittweisen Neuanfang genommen sein. Wer wieder mit dem Übungs- und Trainingsbetrieb beginnen kann und wann, liegt zum einen in der Entscheidung des Präsidiums durch Genehmigung der Abteilungskonzepte und zum anderen in den Abteilungskonzepten selbst. Hier sind es vor allem die Auflagen der Verbände, die den Start vorgeben können.

So sehen im Zeichen von Corona Trainingspläne aus, damit die Abstandsregeln und die möglichen Teilnehmerzahlen eingehalten werden können. Die Cheerleader der TSV Auerbach konnten damit bei ihrem Auftakt am 17. Mai immerhin in mehreren Stunden 90 Sportler auf die Matte bringen.

In der TSV Auerbach waren es nach dem 15. Mai Cheerleader, Faszien, Frisbee, Fit mit Kinderwagen, Gymnastikgruppen und Wettkampfgymnastik, Beachvolleyballer, Handballerinnen, Musiker mit Einzelunterricht und Fußballer, die sich bereits entschlossen den veränderten Rahmenbedingungen mit Erfolg gestellt und erste Trainingseinheiten absolvierten haben. Besonders eindrucksvoll dabei der Auftakt der Cheerleader, die in sechs Stunden dank ausgefeilter Planung 90 Menschen aller Altersgruppen wieder gemeinsamen Sport möglich machten.

Bemerkenswert war auch die Pilot-Trainingseinheit der U-10 Fußballer unter dem angehenden Fußballlehrer Hanno Balitsch, die durchaus den Beweis antreten konnte, dass auch diese Altersgruppe bei qualifizierter Betreuung genügend Disziplin aufbringt und dennoch mit Spaß und Eifer bei der Sache ist. So kann und wird es in der TSV Auerbach in den nächsten Wochen weiter gehen.

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