Es sind kleine Dinge, die Großes bewirken können: Das Handy, der Kugelschreiber, ein Fläschchen Deospray oder der Haustürschlüssel als Schlag- und Stichwaffe. Aber alles nur zur Selbstverteidigung. Was geht – und auch was besser nicht – vermittelten die Frauen der Hapkido-Abteilung der TSV Rot-Weiß Auerbach beim Selbstverteidigungskurs nur für Frauen.
Das eintägige Seminar war Teil der Aktion „offene Sporthalle“ der TSV. Hülya Inal und Cordula Munkes, beides Danträgerinnen, waren verantwortlich für die Inhalte des Kurses. Gemeinsam mit Ewa Sturm, Patricia Bolle und Nicole Sieber stellte die Hapkido-Abteilung gleich fünf Sparringspartnerinnen, an denen die Techniken geübt wurden. Nach einem kurzen, intensiven Aufwärmprogramm, bei dem auch Kontakthürden abgebaut wurden, ging es anschließend darum, sich den eigenen Grenzen bewusst zu werden. Wie reagiere ich in einer Krisensituation angemessen?
Was geht und was geht nicht? Wie komme ich aus der Rolle des Opfers heraus, wie vermeide ich Schockstarre? Um zu spüren, wie es ist, Schläge und Tritte wuchtig und genau zu setzen, waren Schlagpolster die Ziele. Im weiteren Teil des kostenfreien Kurses ging es darum, sich aus Griffen zu befreien, wie sie in Situationen und Bedrängnis vorkommen können. Ziel war zu zeigen, was mit wenigen Bewegungen möglich ist.
Nicht Kraft wird benötigt, um sich effizient wehren zu können, sondern die richtige Technik. Trainerin und Schwarzgurt Hülya Inal (3. Dan): „Die Botschaft hier lautet: Es gibt für jede Situation eine Lösung, aber es braucht viel Übung. Ein Selbstverteidigungskurs kann nur eine Idee davon geben. Dafür braucht es Routine und regelmäßiges Training.“
Die Hapkido-Abteilung der TSV Rot-Weiß Auerbach bietet dienstags und donnerstags jeweils von 19 bis 21 Uhr Training für Jugendliche und Erwachsene.