Die TSV Auerbach setzt sich für das Wohl der Kinder im Verein ein. Durch verschiedene Maßnahmen werden Trainer, Betreuer und die Eltern sensibilisiert, um einen möglichen sexuellen Mißbrauch zu erkennen und dann schnellstmöglich die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten. Beauftragter zu diesem Thema ist Bernd Lützkendorf, der dem „Arbeitskreis sexuelle Gewalt“ angehört. Hier sitzen Jugendamt, Polizei, Psychologen und weitere Institutionen zusammen um sich zu diesem Thema zu beraten. Bernd Lützkendorf verfügt somit über ein weitgreifendes Netzwerk und kann im Bedarfsfalle professionelle Hilfe anfordern.
Mit Hilfe einer Psychologin die auf das Thema spezialisiert ist, wurde der folgende Bericht erstellt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte per Mail an: hilfe-bei-gewalt (at) tsv-auerbach.org oder Tel. 06251-983607
Sexueller Missbrauch von Kindern
Warum beschäftigen wir uns damit?
Vor Jahren gab es einen Missbrauchsfall in unserem Verein. Die Verantwortlichen im Verein möchten alles tun, was möglich ist, dass sich das nicht wiederholt.
Deshalb haben wir hier für Sie Informationen gesammelt, die den Übungsleitern/Trainern und den Eltern zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist es, alle im Verein für dieses Thema zu sensibilisieren und die Kinder vor möglichen Übergriffen durch Erwachsene zu schützen, innerhalb und auch außerhalb unseres Vereins. Die Informationen sollen auch dem Schutz der Übungsleiter/Trainer dienen. Ansprechpartner in unserem Verein für das Thema sexueller Missbrauch ist Bernd Lützkendorf, der im Arbeitskreis „Gegen sexuellen Missbrauch im Kreis Bergstraße“ Mitglied ist und darüber mit professionellen Beratern in Kontakt steht. An ihn können Sie sich wenden, wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben.
Wie erkenne ich einen sexuellen Missbrauch?
Grundsätzlich ist es sehr schwer, einen sexuellen Missbrauch am Verhalten eines Kindes zu erkennen. Die Symptome sind sehr unspezifisch und vielfältig. Kinder zeigen auch aus anderen Gründen auffälliges Verhalten, z. B. wenn sie misshandelt oder vernachlässigt werden. Auch für Fachleute ist es manchmal schwer zu erkennen, was die Ursachen für ein ungewöhnliches Verhalten sind. Wenn ein Kind aber über sexuelle Übergriffe spricht, sollten wir ihm unsere Aufmerksamkeit schenken und den Mut haben, über dieses Thema zu sprechen.
Was sollte man tun und was sollte man nicht tun?
Wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Kind Opfer eines sexuellen Missbrauchs geworden ist, wenn sie sich Sorgen um ein Kind machen, das Ihnen wegen eines Verhaltens aufgefallen ist, oder wenn sich Ihnen ein Kind anvertraut hat, dann sollten Sie sich unverzüglich mit Bernd Lützkendorf (Beauftragter für Gewaltprävention bei der TSV Auerbach) in Verbindung setzen. Er hat Kontakte zu verschiedenen Beratungsstellen und wird sich mit Psychologen, die auf dieses Thema spezialisiert sind, beraten, wie man weiter vorgeht.
Wirkliche Hilfe muss in Ruhe gemeinsam mit Fachleuten gesucht werden.
- Reagieren Sie besonnen, Panik und große Bestürzung belasten das Kind noch mehr.
- Signalisieren Sie dem Kind Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und Respekt.
- Nehmen Sie die Äußerungen des Kindes ernst (einer Studie zufolge braucht ein Kind bis zu sieben Anläufe, um sich nach einem Missbrauch mitzuteilen bzw. bis die Äußerungen des Kindes ernst genommen werden).
Auf was sollten die Trainer/Übungsleiter achten?
Körperlichen Kontakt zwischen Trainer und dem Kind (z.B. Hilfestellung beim Turnen) gehört zum Sport dazu. Dabei besteht allerdings auch die Gefahr, dass es zu grenzverletzendem Verhalten oder unangemessenen Berührungen kommt. Dies geschieht meistens nicht absichtlich, kann aber zu Irritationen auf beiden Seiten führen. Daher ist es wichtig, den gemeinsamen Umgang beim Sport vorher miteinander zu besprechen, z. B. wie körperliche Hilfestellung aussieht, wer wann und wie in die Umkleidekabine der Kinder gehen darf usw.
Wie kann man die Kinder schützen?
Die folgenden Punkte betreffen vor allem die Eltern:
- Kinder sollen im Alltag Respekt erfahren und Selbstvertrauen entwickeln (Täter suchen sich vorwiegend unsichere und schüchterne Kinder als Opfer aus).
- Kinder müssen lernen, auch gegenüber Erwachsenen „nein“ sagen zu dürfen.
- Schicken Sie Kinder nicht alleine, sondern in kleinen Gruppen zur Schule.
- Gehen Sie mit dem Kind den Schulweg ab und zeigen Sie auf, wo sich das Kind ggf. Hilfe holen kann (z.B. in einem Geschäft).
- Üben Sie mit dem Kind, wie es sich in bedrohlichen Lagen verhalten soll. Bei Gefahr soll es andere Erwachsene ansprechen oder um Hilfe rufen.
- Sprechen Sie regelmäßig, wenn möglich täglich mit dem Kind über Erlebnisse und vermitteln Sie dem Kind, dass es Ihnen alles erzählen darf, was ihm komisch oder beängstigend vorgekommen ist.
Für kleine Kinder zwischen 5 und 10 Jahren eignet sich das Buch „Mein Körper gehört mir“ (Loewe Verlag ISBN 978-3-7855-4435-8). Hier wird den Kindern vermittelt, dass sie sich nicht von jedem anfassen lassen müssen und auch mal nein sagen dürfen.