Ehemaliger Fußballprofi Hanno Balitsch bekennt sich zum Verein und zur Region/ Trainer der C-Jugend/ Teil 1 der Serie: DFB-U-18-Nationaltrainer Hanno Balitsch im exklusiven Gespräch mit den RWI, dem Vereinsmagazin der TSV Rot-Weiss Auerbach
„Hier an der Bergstraße leben wir, hier ist meine Heimat, hier werden unsere Kinder groß.“ Hanno Balitsch, ehemaliger Fußball-Profi, bekennt sich zu Südhessen, zur TSV Rot-Weiß Auerbach, hat für sich, seine zwei Kinder und seine Frau eine Familienmitgliedschaft abgeschlossen. Letzte Saison steht er bei Spielen des JFV Bensheim-Auerbach am Spielfeldrand, feuert an, unterstützt die Fußballer ideell und pragmatisch. „Die letzten Jahre war ich als Vater dabei.“
Seit dieser Saison ist Hanno Balitsch Teil des Trainerteams der C-Jugend und weit entfernt davon, einen Promibonus zu beanspruchen. „Wo man lebt, dort engagiert man sich eben. “ So einfach kann Ehrenamt sein. Außerdem passe der Zeitpunkt, erklärt Hanno Balitsch im Gespräch mit dem Vereinsmagazin der TSV Rot-Weiß Auerbach, den Rot-Weiß Informationen. Dieses Gespräch ist exklusiv und nicht für andere Medien, er möchte die Aufmerksamkeit nicht. „Die hatte ich als Fußball-Profi lange genug. Ich bin einfach nur ein Teil des Vereins.“
Die Jahre als Fußballprofi haben Hanno Balitsch und seine Familie hinter sich. Auszüge daraus: Jugend beim FC Alsbach, drei Jahre Waldhof Mannheim, ein Jahr 1. FC Köln, insgesamt 16 Jahre mit 533 Einsätzen bei Bayer Leverkusen, Hannover 96, Nürnberg, FSV Frankfurt und zum Abschluss Waldhof. Es gibt dort zwar Gespräche über eine Fortsetzung der Karriere, doch Hanno Balitsch hat (s)einen Plan.
Er absolviert die Ausbildung zum zertifizierten Fußball-Lehrer, lernt ab 2017 als Co-Trainer der U-Nationalmannschaften 18, 19 und 20, arbeitet als Fußball-Fachmann am Mikrophon für das ZDF. Sein Fachwissen, seine Eloquenz kommen an. Seit diesem Jahr trägt er die Verantwortung für Deutschlands U18-Team, gehört zum neu installierten Kompetenzteam des Deutschen Fußball-Bundes rund um Direktor Hannes Wolf. Die Richtung ist vorgegeben, der Weg nicht am Ende. Wäre auch zu früh, Hanno Balitsch ist 42 Jahre alt, versteht die jungen Fußballer von heute; ist vielleicht auch ein Ergebnis des Blickes zurück auf seine Karriere und einen Knick.
„Ich hätte früher auch mal den Mund halten sollen.“ Hat er aber nicht, fühlt sich als Kapitän bei Hannover 96 verantwortlich, die krasse Kabinenansprache des Cheftrainers zu kommentieren: „Trainer, es reicht!“ Dann kracht es. Dieter Hecking schickt Hanno Balitsch zur Reserve, anschließend wechselt der Mittelfeldspieler zu Bayer Leverkusen; zwei Jahre, dann holt ihn Hecking nach Nürnberg. Sie sprechen sich aus und sind sich mit Blick auf die legendäre Halbzeit-Kommunikation in Hannover einig: Kritik berechtigt, Zeitpunkt falsch. Gut ist´s.
-> Am Mittwoch im Teil 2 der Serie: Hanno Balitsch über Deutschlands Fußballnachwuchs und Farbe, die unter die Haut geht.
Text und Fotos: Martin Batzel